Wir bringen Neapel nach München: drei Freunde vom Vesuv und eine Idee

Ein lauer Sommerabend 2016 auf einer Terrasse in München.Zwei Freunde haben sich zur Pizza verabredet. Sie essen,trinken und quatschen in die laue Nacht hinein. Die „Ragazzi“, beide Mitte zwanzig, sind Francesco Valletta und Gianluigi Iorio.Sie stammen aus Neapel und arbeiten in der italienischen Gastronomie in München. Francesco als Barmann, Gianluigi als Kellner. Sie träumen. „Wäre es nicht schön, ein eigenes Lokal zuhaben? Und so richtig neapolitanisch aufzukochen? Wie beiMamma und Nonna daheim.“ Der Traum wird zu einer Idee, diesie nicht mehr loslässt. Viele weitere Abende sitzen siezusammen. Doch was ihnen fehlt, ist ein echter neapolitanischer Koch. Und hier kommt Francesco Sardegna, genannt „Ciccio“, ins Spiel. Gianluigi kennt und liebt seine authentischen Gerichte, die Ciccio vor allem von Mamma Luigiaund im Ristorante „La Voce del Mare“ vor den Toren Neapels gelernt hat und seit 2015 in einem italienischen Lokal in München zubereitet.

Tatsächlich gelingt es den beiden Ragazzi ihren Kumpel von derIdee des eigenen Restaurants zu begeistern. Und so feilen die drei in ihrer Freizeit am Konzept ihres Ristorante – groß,lebendig und höchst authentisch soll es sein – bis Gianluigi den beiden Freunden eröffnet, dass er auf seine innere Stimmehören muss und sich zum Studium der Theaterwissenschaftenin Mailand entschlossen hat. Vabbeh’ – jeder soll auf seine Artselig werden, sagen sich die beiden Francesco und wünsche ihrem Kumpel „In bocca al lupo“ – Alles Gute! Doch was nun?

Nun sind sie also nur noch zu zweit: Francesco und Francesco. Und als waschechten Neapolitanern kommt ihnen nur eines inden Sinn: Wir sind flexibel und ziehen unsere Idee trotzdem durch. Kleiner, aber nicht weniger lebendig und sehr authentisch. Ganz nach dem Motto: Wir sind „poc’ ma buon“,wenige, aber dafür richtig gut. In Haidhausen finden die beiden die passende Location und öffnen am 22. Juni 2019 ihre Pforten. Ein kleines Bistrot, das sie liebevoll mit vielen Details aus ihrer kampanischen Heimatschmücken: Der klassischen „Caffettiera Napoletana“, altem Kupfergeschirr und bunten Pulcinella-Figuren. An den Wändendas typische Schwarzweißfoto des neapolitanischen Kult-Komikers Totò, der seine Spaghetti mit den Händen isst und –wie könnte das auch fehlen? – ein gemaltes Fenster mit Blickauf den Vesuv. Steht man davor, ist der Vulkankegel fast zumGreifen nah.

Auf einer kleinen Karte und einer Schiefertafel mit wechselnden Gerichten preisen Francesco & Francesco kampanische Hausmannskost vom Feinsten an: Von Salsicciamit Friarielli (Stängelkohl), gefüllten Pepperoni, Pasta e Patate(Pasta mit Kartoffeln) , Pasta con Fagioli e Cozze (Pasta mitBohnen und Miesmuscheln), hausgemachten Gnocchi bis hin zum klassischen Ragout Napoletano, das Ciccio über zwei Tagelang in Tomatensugo kocht. Und natürlich neapolitanische Pizza, bei der der Pizzaiolo niemals einen anderen Käse als Mozzarella zulässt. Zum Nachtisch gibt es ebenfalls Selbstgebackenes: O Babbá Napulitan (Biskuittörtchen mitRum), Pastiera Napoletana (Napolis klassische Ostertorte) oder feine Mandelkekse.

Unsere Anerkennungen von lokalen Zeitungen

Ein neapolitanischer Aufsteiger
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Bistrot Partenopeo – München, Haidhausen
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